Patronatsfest Hl. Nikolaus 22.05.2008

Am Fest des Hl. Nikolaus von Myra in Lykien 9/ 22. Mai 2008 feierte unsere Münchner Gemeinde ihr traditionelles Patronatsfest, das auf die ursprüngliche russisch-orthodoxe Kirchengemeinde des 19. Jahrhunderts zurückgeht (s. unten: Die Münchner russisch-orthodoxe Gemeinde, Geschichte...).
Heute, nachdem die Kathedralkirche den Hll. Neumärtyrern und Bekennern Russlands geweiht ist, die von der Russischen Auslandskirche im Jahre 1981 verherrlicht wurden, ist unsere Seitenkapelle dem Hl. Nikolaus gewidmet.
In der Kapelle des Hl. Nikolaus endete entsprechend die Prozession um die Kirche nach dem feierlichen Pontifikalamt, dem beide Bischöfe – Erzbischof Mark und Bischof Agapit vorstanden. Ihnen konzelebrierten Erzpriester Nikolai Artemoff und Erzpr. Branislav Cortanovacki (Serbische Kirche) sowie Pr. Andrej Berezovskij, der seit Weihnachten in der Deutschen Diözese dient. (s. Videos)



Der Gottesdienst hatte um 9:40 mit dem Empfang und der Einkleidung von Erzbischof Mark begonnen. Der Liturgie, bei der die eucharistischen Gaben wegen der Vielzahl der Kommunikanten aus zwei Kelchen gespendet wurden, folgte ein Moleben an den Hl. Nikolaus mit einem Umzug um die Kirche. An den vier Seiten der Kirche wurde das Evangelium gelesen und das Weihwasser versprengt. Zum Abschluss wurden die Glückwünsche im „Mnogaja leta...“ (Auf viele Jahre..., Ad multos annos) und das Totengedenken „Vecnaja pamjat’...“ für die verstorbenen Geistlichen und aktiven Gemeindemitglieder verkündet.

Die Bischöfe und die Gemeinde gratulierten Erzpr., Nikolai, der seinen Namenstag feierte. Während des Mittagessens fanden sich weitere Gäste ein, die zuvor anderweitig zelebriert hatten (Bischof Sofian von Kronstadt mit seinem Kleriker Priester Ioann, Erzpr. Nikolai Zabelitch und sein Bruder Sergij, sowie Erzpr. Igor Mazur aus der Sankt-Petersburger Geistlichen Akademie) ein. Am Ende des Mittagessens erzählte Erzbischof Mark über das Bischofskonzil der Russischen Auslandskirche und die weiteren Perspektiven, was von Erzdiakon Georg Kobro simultan ins Deutsche übersetzt wurde. Danach lieferte Erzpr. Nikolai Artemoff eine historische Darstellung der Münchner Gemeinde in deutscher Sprache (entsprechend gab es eine Übersetzung ins Russische). Wie zuvor angekündigt, folgte dem eine Führung durch die Kirche in Deutsch.
Im Anschluss an die Führung versammelten sich deutschsprachige Gemeindemitglieder und Gäste – fünfzehn an der Zahl – bei einer Tasse Kaffe, wobei ein reger Gedankenaustausch der beiden Bischöfe (Erzbischof Mark und Bischof Sofian) und der Priester mit den noch verbliebenen Gästen stattfand. Die Situation der Orthodoxie in Deutschland, Mission und Religionsunterricht sowie andere aktuelle Fragen des heutigen kirchlichen Lebens, u. a. im Vergleich zwischen der Situation in Deutschland und Europa sowie der Lage der Orthodoxen Kirche in den USA, wurden in einer aufgeschlossenen und freundschaftlichen Atmosphäre besprochen. Die Möglichkeit regelmäßiger Pastoraltreffen orthodoxer Geistlicher, die verschiedenen Landeskirchen in München und anderen Städten angehören, wurde angedacht. Das Treffen dauerte bis 18:30. (s. Videos)